Bei einem Rundgang durch Wickedes Ortsmitte haben sich einheimische Kommunalpolitiker der CDU gemeinsam mit MdB Bernhard Schulte-Drüggelte und Händlern aus der Ortsmitte skeptisch über das in Werl geplante Factory Outlet Center (FOC) geäußert. In der Diskussionsrunde wurden Bedenken zu der Aussage benannt, dass ein FOC zur Erhöhung der Kaufkraft in Wickede führen könnte. Dass sich Besucherströme nach Wickede lenken lassen, wird bezeifelt. Im Gegenteil halte man es durchaus für möglich, dass ein solches FOC zu weiterem Kaufkraftabfluss auch für Wickede führe. Zuwächse könnten sich nebenden Geschäften im FOC selbst wohl allerhöchstens noch touristische Ziele der Region wie etwa der Möhnesee ausrechnen.
Nach Darstellung des Wickeder CDU-Vorsitzenden Thomas Fabri sind diese skeptischen Betrachtungen zur FOC-Thematik keine offizielle Äußerung der Unions- Fraktion Wickedes. Die Ratsmannschaft der CDU habe noch keine abschließende Position zum FOC bezogen. Bei seinem Gang durch die Kirchstraße ging CDU-MdB Schulte-Drüggelte auch mit Fachhändlern auf ihre Situation und Probleme an. Dabei war z.B. die Energiepolitik mit der ständigen Steigerung der Nebenkosten Gesprächsgegenstand. Allein schon bei den Summen für die Beleuchtung eines Ladenlokals wurde das Thema deutlich. Diese und weitere Infos aus der Praxis des Handels will der Politiker mit auf die Bundesebene nehmen, verwies im übrigen bei aller Individualität jeder Kommune darauf, dass Leerstände und eine wandelnde Ortsstruktur kein alleiniges Problem Wickedes seien. Wickedes CDU-Politiker erklärten hierzu, dass man sich schon seit langem mit Erhalt und Förderung einer lebendigen Ortsmitte befasse. Aus dem Kreis der Einzelhändler wurde dazu der große Vorteil der kostenlosen Parkplätze und der befahrbaren Fußgängerzone mit der direkten Haltemöglichkeit vor den Fachgeschäften gewürdigt.
Mit der Einladung des Bundestagsmitgliedes wollte die Wickeder CDU aber auch in Erfahrung bringen, welche Fördermöglichkeiten seitens des Bundes zur Verfügung stehen. Schulte-Drüggelte berichtete von Städtebauförderprogrammen und verwies gleichzeitig auf gesetzliche Neuerungen, mit denen Kommunen nun für leer stehende Gebäude einen leichteren Zugriff bekommen, wenn diese das Stadtbild stören. Erörtert wurde in der Runde zudem die Bedeutung von Fachärzten als Frequenzbringer, ein Aspekt, den der Bundestagsabgeordnete in gesundheitspolitischen Beratungen auf Bundesebene mit einbringen will. Sehr beeindruckt war Schulte-Drüggelte von der einladenden Optik der Ortsmitte mit ihren blühenden Beeten und den zentralen Fachgeschäften. Auch dass das Einkaufszentrum mit Edeka, Aldi und Rossmann zentrumsnah angesiedelt wurde, nahm der Bundestagsabgeordnete sehr positiv zur Kenntnis. ate/hütt
Quelle: Soester Anzeiger
