CDU bekräftigt: In Wickede geht es jetzt Richtung Gemeinschaftsschule

Bei langfristigen Planungen auch offen für Kooperationsgespräche

Eine kurze Verständigung mit Enses CDU-Vorsitzender Silvia Klein habe es vor dem offenen Brief der Enserin gegeben, nicht aber bereits interne Beratungen, ob und wie Wickede und Ense möglicherweise künftig ihre weiterführende Schule zusammenlegen können.

Das erklärte Wickedes CDU-Chef Thomas Fabri angesichts des besagten, gestern veröffentlichten Briefes der Enserin zum Thema langfristiger Kooperationen über Gemeindegrenzen hinweg, „um auch den kleinen Kommunen eine Schule im Sek.I-Bereich zu erhalten“.

Thomas Fabri zur aktuellen Wickeder SchulpolitikThomas Fabri zur aktuellen Wickeder Schulpolitik

Der Wickeder CDU-Chef setzt hinzu, „wir sind offen für Gespräche“, verweist aber gleichzeitig auf den in Wickede von allen Fraktionen einstimmig eingeschlagenen Weg Richtung Gemeinschaftsschule. Das ist jetzt Wickedes Ziel und daran „wird auch nicht gerüttelt“, unterstreicht der CDU-Vorsitzender die Verlässlichkeit der Entscheidung insbesondere für die Elternschaft.

Ohnehin seien Beratungen und Gespräche, sollten sie auf Basis des Enser Vorstoßes mit Einschaltung der Bezirksregierung zustande kommen, mit einer langfristigen Perspektive zu versehen. Will heißen: Wenn Wickede jetzt den Kurs Richtung Gemeinschaftsschule eingeschlagen hat, muss natürlich über die kommenden fünf, sechs Jahre hinaus immer auch längerfristig gedacht werden. In Zusammenhang damit stehen Fragen nach der Bevölkerungsentwicklung und nach den Schülerzahlen z.B. in zehn, 15 Jahren.

Angesichts dieser Dimensionen und einer Fortschreibung des gegenwärtigen Trends bei den Schülerzahlen muss sich eine Kommune wie Wickede selbst in puncto Bestand der Grundschulen hinterfragen. Einer wie auch immer gearteten Kooperation mit Nachbarkommunen, mit der das weiterführende Angebot vor Ort auf lange Sicht gesichert werden kann, sollte man sich da nicht verschließen.

Interessant ist immerhin der Zeitpunkt des Enser Vorstoßes zeitnah nach Veröffentlichung des jüngsten und drastischen Geburtenrückgangs in der Nachbarkommune. Denn in Wickede hatte es bereits in den vergangenen Jahren zur Gerkenschule Kooperationsüberlegungen hinsichtlich Enses gegeben, die aber bei den Nachbarn weder auf Verwaltungs- noch Parteiebene auf Resonanz stießen.

Dabei hatte es von Seiten Wickedes unter anderem die Überlegung gegeben, ob bei einer Schulkooperation nicht statt der Kinder die Lehrer zwischen den beiden Schulstandorten pendeln sollten. Schließlich wäre damit weit weniger „Masse“ zu bewegen, stellte sich auch nicht das Problem, die Jahrgänge zwischen beiden Standorten aufteilen zu müssen. Immerhin dürfte jeder Partner einer Kooperation z.B. hinsichtlich der Verzahnung mit der Arbeitswelt interessiert sein, gerade die höheren Klassen vor Ort zu halten.hütt

Quelle: Soester Anzeiger - Lokalteil Wickede - vom 20. Jan. 2011