Patienten finanzieren die Notrufzentrale mit

Vorsitzender der Senioren-Union moniert Gebühren der künftigen Service-Nummer

22.01.2011, 13:08 Uhr
Vorsitzender Friedrich Neuhaus
Vorsitzender Friedrich Neuhaus

Um mit entsprechendem Gewicht zu agieren, werde auch dieses Thema vom Kreisverband der Senioren-Union noch aufgegriffen.

Gleichwohl aber wollte Friedrich Neuhaus, Vorsitzender des Ortsverbandes Wickede der CDU-Senioren, durchaus schon einmal auf örtlicher Ebene sensibilisieren. Denn dass für den ohnehin mit Sorgenfalten gesehenen neuen Ärztenotdienst eine kostenpflichtige zentrale Notfallrufnummer eingerichtet wird, stößt bei Neuhaus nicht auf Gegenliebe.

 Insbesondere deshalb nicht, weil dies in der Palette der erhältlichen Service-Nummern für den Anrufer nicht die günstigste Option sei.

14 Cent pro Minute aus dem Festnetz, maximal 42. Cent für den Mobilfunk - so gibt die KV den Kostensatz für die Servicenummern an. Geht man davon aus, dass nicht jeder Anruf zumal bei dem großen Einzugsgebiet sofort durchgeht, sondern Anrufer in einer Warteschleife landen, ist da schnell die Euro-Grenze und mehr erreicht.

Die Senioren-Union denke da nicht nur an ältere Patienten, sondern auch z.B an Familien mit Kindern und Alleinerziehende, erläuterte Neuhaus. Man trete für Alt und Jung ein. Und da sei zu hinterfragen, ob das System nicht eine günstigere Service-Nummer anzubieten habe, mit der die Patienten entlastet werden könnten. Neuhaus versieht dies mit dem Hintergrund, dass dem Anbieter bei einer 01805-er Nummer selbst keine Kosten entstehen. Im Gegenteil wird sogar damit geworben, dass Anbieter dieser Servicenummer noch mitverdienen. Demnach tragen alle Anrufer der Notfallrufnummer künftig noch zur Finanzierung des Systems bei. Zudem darf man darauf schließen, dass seitens der Notfallrufzentrale kaum Motivation bestehen dürfte, die Warteschleifen so kurz wie möglich zu halten.hütt

Quelle: Soester-Anzeiger, Lokalteil Wickede - vom 22. Jan. 2011