Kein neues Industriegebiet in Wimbern

CDU regt zudem New Work an

Nach intensiven Beratungen plädiert die Wickeder CDU-Fraktion dafür, die Wimber Heide nicht als potentielles Industriegebiet an die Bezirksregierung zu melden. Als wichtiger "Gewerbestandort im Grünen" sollte die Ruhrgemeinde zudem ihre Vorreiterrolle im Glasfaserausbau nutzen und Anstrengungen im Bereich "New Work" intensivieren.
Viele Argumente wurden diesbezüglich abgewogen. So weiß man in der Union um die Bedeutung weiterer Gewerbeflächen als langfristiges Entwicklungspotential für heimische Unternehmen, die nicht zuletzt Arbeitsplätze vor Ort bieten und erheblich zum finanziellen Haushalt der Gemeinde beitragen.

An der Stelle gegenüber des Klosters ginge eine Erschließung aber mit mancherlei Herausforderungen einher. So fehle beispielsweise ein adäquates Kanalnetz bzw. ein Kanalanschluss der die Kapazitäten auch bewältigen könnte. Sämtliche Versorgungen und Infrastrukturen müssten dort mit hohen Investitionskosten aufgebaut werden. Die CDU ist skeptisch, ob ein dann daraus resultierender hoher Grundstückspreis für Unternehmen noch attraktiv sein kann. Andere Orte könnten große und zusammenhängende Gewerbeflächen deutlich preiswerter anbieten, was sich in der Ruhrgemeinde nicht zuletzt wegen der topographischen Lage so nicht darstellen ließe. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis, um externe Industriebetriebe neu nach Wickede (Ruhr) zu bekommen, sieht die CDU kritisch. Wickedes Priorität sollte darauf liegen, heimischen Unternehmen Entwicklungspotential zu ermöglichen.

"Auch unsere heimische Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsbereich, der Flächen benötigt," hält die CDU außerdem fest. Immer mehr Menschen wünschten qualitativ hochwertige Lebensmittel, die zudem regional produziert würden, um frisch und ohne große Transportwege den Kunden möglichst nachhaltig zu erreichen. Auch in einem Gespräch mit Wimberner Bürgern und Landwirten wurde dieser Aspekt an die CDU herangetragen, mit der Bitte insbesondere Junglandwirten "nicht die Existenzgrundlage zu nehmen."

Einen hohen Stellenwert hat das Gebiet zudem als eines der Naherholungsgebiete in der Ruhrgemeinde. "In wenigen Schritten ist man von überall in unserem Ort direkt in der Natur," so die CDU, "das ist Lebensqualität, um die uns andere beneiden." Gerade während der Corona-Pandemie ließen sich vermehrt Spaziergänger und Radfahrer beobachten, die eine Rundreise durch die Wimber Heide über den Schwarzen Weg in den Echthauser Wald unternehmen und den Freiraum genießen. Ein Gewerbegebiet im südlichsten Ortsteil ginge außerdem auch in Wickedes Kernort zu Lasten der Lebensqualität, da ein erhöhtes Verkehrsaufkommen über die Hauptstraße zu erwarten wäre.

Insofern kommt die Union zu dem Schluss, eben an dieser Stelle kein neues Industriegebiet ausweisen zu wollen. Weiterhin richtet die CDU den Blick in die Zukunft und regt an, sich als Kommune und Politik mal mit neuen, emissionsarmen Gewerbebranchen zu beschäftigen. Wie kann unser Ort auch weiterhin ein "Gewerbestandort im Grünen" sein? "Als Vorreiter in der Glasfaserversorgung sollten wir unsere Infrastruktur nutzen und beispielsweise auch mal über "New-Work" und Co-Working-Spaces nachdenken."