Einsatz für Glasfaser in Schlückingen

Bürgermeister dankt Ortsvorsteher Willi Eickhoff und Walter Arens

Schlückingen – „Sie haben es durch ihre unbeirrte Eigeninitiative geschafft, dass nunmehr 47 Glasfaser-Anschlüsse in der Schlückinger Peripherie doch noch eingerichtet werden konnten. Für dieses beispielhafte Engagement gebührt Ihnen unser Dank und Anerkennung!“ - Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik war eigens zur Dankeschönfeier auf den Hof der Familie Neus gekommen, um Ortsvorsteher Willi Eickhoff und Walter Arens zu würdigen. Sie sind die maßgeblichen Initiatoren für die in den Randgebieten Schlückingens erfolgten Glasfaser-Anschlüsse.

 

Dafür gab’s als Anerkennung sogar eine entsprechend formulierte Urkunde und jeweils ein kleines Präsent vom Bürgermeister. Die Gemeinde würdigte damit die Beharrlichkeit von Willi Eickhoff und Walter Arens, die sich mit dem „Nein“ für die in der Peripherie des Ortsteils liegenden Wohnlagen nicht zufrieden geben wollten. Sowohl das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ als auch die vom Kreis organisierte Glasfasererschließung mit Bundesförderung hatten Schlückingens Randlage bei ihren Planungen links liegen gelassen. „Wir sind schließlich ein Wirtschaftsunternehmen, und das rechnet sich einfach nicht!“, hatte DG-Bereichsleiter Peter König bei der Infoveranstaltung am 9. März im Privathaus von Heinz Stemper um Verständnis gebeten. Mit dem Coesfelder Unternehmen „MueNet“ und dem Dienstleister Marc Füstmann fanden Eickhoff und Arens dann Partner, die bereit waren, auch die Außenbereiche am Haarstrang zu bedienen. Bei der erheblichen Eigenleistung nahmen die betroffenen Schlückinger wortwörtlich Schippe und Hacke in die Hand, und mit Zustimmung von Gelsenwasser und RWE und der Unterstützung auch der Gemeinde Wickede konnten die entsprechenden Leerrohre verlegt und schließlich die Glasfaserbün- del eingeblasen werden.

Zudem zeigte sich auch die Deutsche Glasfaser kooperativ und sorgte für einen zügigen Anschluss an die Glasfaser- Haupttrasse. Der Einsatz von Willi Eickhoff und Walter Arens lohnte sich schließlich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen machten die beiden Initiatoren so viel Druck hinter die Sache, dass acht Kilometer Kabeltrassen und die 47 Anschlüsse in Schlückingens Randbereichen schließlich trotz erntebedingter Verzögerungen und anderer Unwägbarkeiten innerhalb von rund neun Monaten ans Glasfasernetz angeschlossen waren. Zum anderen spuckte die aktive Truppe derart in die Hände, dass von den 500 Euro, die jeder Anschlussnehmer in die „Buddelkasse“ gepackt hatte, schließlich nur etwa die Hälfte benötigt wurde. Zusammen mit den 750 Euro, die jeweils an den Erschließungsträger zu entrichten sind, blieb schließlich der Kostensatz für den einzelnen Anschluss unter 1 000 Euro. In einem kleinen Rückblick dankte Initiator Walter Arens in diesem Zusammenhang nicht zuletzt Dienstleister Füstmann dafür, „dass er kurzfristig nicht kommen konnte“, wohl aber seine Spezialgeräte für den Tiefbau zur Verfügung stellte.

Gemeinsam mit Disselkötters Georg und weiteren Unterstützern konnte Walter Arens auf diese Weise den Anteil der Eigenleistung noch erheblich ausweiten. Das kam allen Anschlussnehmern zugute. Und in seinem Dank an den Bürgermeister erwähnte Arens unter anderem dessen Hilfe, „den Bürokratismus zu bremsen“. Auch das habe beigetragen, dass die Selbsthilfe so zügig und erfolgreich umgesetzt werden konnte. Auf der unsicheren Seite übrigens waren die Schlückinger bei ihrer Aktion nie. Die gesamte Aktion hatten sie im Vorfeld sogar mit einer Schadenssumme bis zu zehn Mio. Euro abgesichert.

Text und Foto: Soester Anzeiger vom 26.03.2019, Andreas Hein/Hüttenbrink