Bei den Bemühungen, die Verhältnisse am Wickeder Bahnhof zu verbessern, hat die CDU jetzt den Enser Landtagsabgeordneten Heinrich Frieling um Hilfe gebeten. Bei einem Ortstermin nahm er Informationen auf, um sie bei der nächsten Bahnsprechstunde im Düsseldorfer Landtag anzusprechen.
Besichtigung des Wickeder Bahnhofes: v.l. Ausschuss-Vorsitzender Hans-Georg Wirzfeld, stellv. Bürgermeisterin Gertrud Martin, MdL Heinrich Frieling und Wickedes CDU-Vorsitzender Thomas Fabri. Foto: Schulte Der Bahnhof sei „ein Aktivposten in der regionalen Verkehrsinfrastruktur“, hatte die CDU in der Einladung an Frieling geschrieben. Für Touristen, Berufspendler und Schüler sei die neue Fußgängerunterführung aber schon bei einsetzender Dämmerung beängstigend. „Dieser ,Angsttunnel’ bereitet vielen Bahnreisenden ein Gefühl der Unsicherheit. Aufgrund der mangelnden Einsicht von außen ist dieses Gefühl verständlich, denn ein Überfall würde ,von außen’ niemand mitbekommen“, schrieb die CDU Wickede an den Landtagsabgeordneten.
„Ein ganz gravierender Mangel ist zudem die Sauberkeit der neuen Anlage“, so die CDU in ihrem Brief weiter. „Unrat, Schmutz und Uringestank erzeugen unzumutbare hygienische Verhältnisse für die Reisenden.“ Heinrich Frieling wollte sich das alles aus der Nähe ansehen und besuchte den Bahnhof am Wochenende. Dabei erfuhr er auch, dass die CDU Wickede bereits 2016 gegenüber der Bahn eine Video-Überwachung angeregt hatte.
Nachdem seinerzeit auch Kameras angebracht wurden, hofft die CDU jetzt, dass mit der Nachfrage des Abgeordneten Details zum Einsatz der Aufnahmen in Erfahrung gebracht werden können. „lst eine Videoüberwachung der Aufzüge und des Tunnels installiert und funktionsfähig? Wird der Bereich live überwacht, so dass im Gefahrenfall direkt eingegriffen werden kann? Werden die Bilder aufgezeichnet und archiviert?“ - diese Fragen haben CDU-Vorsitzender Thomas Fabri, BauausschussChef Hans-Georg Wirzfeld und stellv. Bürgermeisterin Gertrud Martin dem Landtagsabgeordneten mit auf den Weg gegeben.
Auch hinsichtlich der Hygiene wird Heinrich Frieling um Mithilfe gebeten - „vor allem im Sinne der vielen Schü- ler und Pendler“. Zudem möchte man als „Gemeinde Wickede (Ruhr) auch unsere ankommenden Gäste mit einem ansehnlichen Ortsbild empfangen, bei dem der Bahnhof nun mal eine Eintrittspforte ist“. Wie die Video-Überwachung angelegt ist, wollte der Landtagsabgeordnete vor Ort auch gleich selbst ausprobieren.
Zur Erläuterung dafür, dass er sich mit den heimischen CDU-Politikern so lange in der Unterführung aufhielt, zeigte er den Brief der Wickeder CDU in eine der Kameras. Ob dies am anderen Ende der Leitung irgend jemand wahrgenommen hat, muss allerdings bezweifelt werden, wenn die Infos der Bahn stimmen, die im Oktober 2014 gegeben wurden. Damals berichtete unsere Zeitung zur Videoüberwachung: „Die Kameras dort zeichnen lediglich auf und können dann z.B. bei Sachbeschädigungen von der Polizei gesichtet werden, um Hinweise auf die Tä- ter zu erhalten. Eine Video-Überwachung des Durchgangs unter den Schienen ist nach Auskunft der Bahn nicht vorgesehen“ - die Bahn hatte seinerzeit nicht zuletzt mit dem Recht auf Privatsphäre argumentiert.
Text: Soester Anzeiger vom 13.03.2018