Den Wald mal nicht nur als grüne Oase zur Erholung erleben, sondern in Zahlen und Fakten, als Ökosystem und Wirtschaftsfaktor sowie mit seinen Problemen aufgrund von Klimaveränderungen und Krankheiten - das bot Försterin Diana Göke in dieser Woche rund 20 Teilnehmern der CDU-Herbstwanderung durch den Werler Stadtforst.

Försterin Diana Göke (r.) hatte interessante Infos für CDU-Mitglieder in petto. Foto: Schulte

Es war eine Tour, die den Wanderern einen anderen Blickwinkel verschaffte. So erhielten sie u.a. kompetente Informationen über die Nachhaltigkeit, die sich nach dem Waldzustandsbericht richte - eine Bestandsaufnahme des Waldes, die regelmäßig alle zehn Jahre stattfindet. Die goldene Regel zur Nachhaltigkeit: Es darf nur so viel abgeholzt werden, wie auch nachwächst. Dabei sei die deutliche Klimaerwärmung begünstigend für ein schnelleres Wachstum der Bäume, aber nur, wenn auch der Niederschlag reicht. „Alles, was die Natur uns gibt, ist wertvoll!“, veranschaulichte Diana Göke auch mit Verweis auf das Forstvermehrungsgesetz.

Sie informierte nicht zuletzt über die Ziele bei Neuanpflanzungen. So strebe das Landesforstamt insbesondere die Förderung der Buche an. „Astrein“ - der aus der Forstwirtschaft stammende Begriff, der u.a. auf die Tatsache verweist, dass Äste den Holzwert mindern, der Begriff der Hude-Bäume, wie die „Dicke Eiche“ am gleichnamigen Platz im Werler Stadtwald - diese und weitere Begrifflichkeiten wurden bei der Wanderung von der Försterin mit Leben erfüllt. Am Platz „Dicke Eiche“ kam auch Historisches nicht zu kurz, denn die Fläche sollte ehedem für eine Raketenabschussstation baumfrei bleiben.

Viele der Bäume seien übrigens noch Zeugen des Krieges und tragen Granatsplitter in sich, bei wertvollem Holz werde der Stamm vor der Vermarktung mit dem Splittersuchgerät geprüft. Dem Fachwissen der seit sieben Jahren in der Forstbetriebsgemeinschaft Werl-Welver- Wickede-Ense angestellten Försterin Diana Göke hätten die Wanderer gerne weiter zugehört, doch die Dämmerung machte der Waldbegehung nach zwei Stunden ein Ende; dies aber nicht ohne eine gemütliche Abschlussrunde auf dem Parkplatz mit Dank für die informative Wanderung vom CDU-Vorsitzenden Thomas Fabri an Diana Göke und an CDU-Vorstandsmitglied Heinrich Prenger-Millies als Initiator.

Text und Foto: Soester Anzeiger vom 01.10.2016 - Andrea Schulte