„Wollen attraktives Wohnen und Leben anbieten“

Kolping-Talkrunde mit Bürgermeister Dr. Martin Michalzik im Roncalli-Haus

„Die Lokalpolitik ist so wunderbar konkret“ - Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik unterstrich in der Kolping- Talkrunde am Sonntagabend vor bestens gefüllten Reihen im Saal des Roncalli-Hauses seine Motivation und die Empathie für sein Amt, stellte wichtige Stationen seines Lebenslaufs vor und bewies im Gespräch mit dem Kolping-Vorsitzenden Bernhardt Arndt Schlagfertigkeit und Humor. Mehr als einhundert Kolping- Mitglieder und zahlreiche andere Gäste, unter ihnen Kolping- Mitglied und Ex-Bürgermeister Hermann Arndt, waren erwartungsvoll ins katholische Gemeindezentrum St. Antonius von Padua und St. Vinzenz gekommen, um Näheres über Ziele, Perspektiven sowie Einschätzungen von Bürgermeister Michalzik zu erfahren und sie wurden nicht enttäuscht.
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik im Gespräch mit Bernhard Arndt. - Foto: HeinBürgermeister Dr. Martin Michalzik im Gespräch mit Bernhard Arndt. - Foto: Hein
In fast zwei Stunden schilderte Martin Michalzik seinen beruflichen Werdegang vom Studium (Abschluss als Diplom-Pädagoge, später Dissertation), wobei er zur Finanzierung übrigens auch als freier Mitarbeiter für den Anzeiger tätig war, über seine Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Büroleiter von Norbert Lammert und Eckhardt Uhlenberg, sowie seine Leitungsfunktion in der Konrad-Adenauer Stiftung. Obgleich seine verschiedenen dienstlichen Funktionen und Aufgaben ihn zwischen Düsseldorf, Dortmund und Berlin pendeln ließen, blieb das Lebenszentrum für seine Familie stets in Wickede, was auch seine langjährige Ratstätigkeit (1994 bis 2005) für die örtliche CDU-Fraktion belegt. Seine ersten 200 Amts- Tage waren bis auf die letzte Minute ausgefüllt, die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Verwaltungsbereichen im Rathaus laufen nach seiner Wahrnehmung bestens an. „Die Stärken jedes einzelnen Mitarbeiters aufnehmen und seine eigenen Kräfte sinnvoll einbringen muss das Ziel sein. Wir leben derzeit in einer Art sozialer Revolution, mit dem demographischen Wandel werden sich viele Aufgabenstellungen verändern. Wir brauchen alle Kräfte, um unsere Probleme vor Ort lösen zu können. Hier setze ich etwa auch stark auf das Leader-Projekt mit den Nachbargemeinden. Selbst wenn wir nicht zu den 25 letztendlich geförderten Bewerbern zählen sollten, bleiben viele Ideen, die weiterentwickelt werden können“, so Michalzik voller Energie. Zur Information seiner Zuhörerschaft verteilte der Bürgermeister gemeinsam mit Gattin Martina Michalzik sowohl ein Organigram der Wickeder Verwaltung als auch die Eckdaten des Gemeindehaushalts 2015 und eine Karte der Ruhrgemeinde. Im Verlaufe des, teilweise auch als Interview mit Kolping- Chef Bernhard Arndt weitergeführten, Gesprächs wurden noch einige Wickeder Problemfelder angesprochen wie die Begrenztheit weiterer Industriegebiets-Erweiterungen, die prognostizierte Verringerung der Einwohnerzahl von derzeit noch über 12000 auf etwa 11200 Bürger in 2030 und die voraussichtliche Weitererschließung des Neubaugebiets „An der Chaussee“. Auch die Asylbewerber-Einrichtung in Wimbern und die Sanierung und Weiterbebauung des Mannesmanngeländes wurden auf Nachfrage aus dem Publikum noch thematisiert. „Wie kriegen wir das hin? Fertige Antworten haben wir nicht, aber die finanziellen Ressourcen sind begrenzt und müssen sinnvoll genutzt werden. Wünsche gibt es viele, aber wir müssen auch die Grenzen akzeptieren. Wir investieren jetzt in die Sekundarschule, wir wollen attraktives Wohnen und Leben in Wickede anbieten, auch die weitere Renaturierung der Ruhraue bis 2020 kann mit der Arnsberger Regierung geschafft werden“, bot Michalzik weitere positive Zukunftsblicke an. Text und Foto: Soester Anzeiger vom 06.01.2015