Rettungsinseln werden installiert

Vorschlag der Seniorenunion wird umgesetzt.

Was lange währt, wird endlich gut. Vor rund zwei Jahren brachte die Senioren-Union die Idee der „Rettungsinseln“ für das Gemeindegebiet auf den Tisch. Jetzt werden an 61 ausgewählten Ruhebänken die Metallschilder angebracht. Sie bieten künftig im Notfall ein unter Umständen entscheidendes Sicherheits-Plus.
v.l. Dieter Koch vom SGV, Friedrich Neuhaus von der Senioren-Union, Marcel Horn und Georg Ptacek von der Feuerwehr und Bauhofleiter Reiner Krähenfeldv.l. Dieter Koch vom SGV, Friedrich Neuhaus von der Senioren-Union, Marcel Horn und Georg Ptacek von der Feuerwehr und Bauhofleiter Reiner Krähenfeld
Die Systematik ist denkbar einfach: Auf den Schildchen ist ein Code aufgedruckt, unter dem im Computer der Rettungsleitstelle der exakte Standort der Bank nebst Anfahrtsweg für Notarzt- und Rettungswagen vermerkt ist. Ob beim Spazieren, Joggen oder Spielen in der freien Natur - wenn dabei etwas passiert, können die Rettungskräfte binnen kürzester Zeit direkt zu der Bank gelotst werden - das spart möglicherweise überlebenswichtige Minuten, die im Notfall bei ungenauen Ortsangaben oder kompletter Orientierungslosigkeit verloren gehen.

Dass seit der Anregung der Senioren-Union, dieses anderweitig bereits gut eingeführte System auch in Wickede zu installieren, zwei Jahre vergangen sind, hat seinen Grund. Denn zunächst einmal galt es, eine Bestandsanalyse aller Ruhebanken im Gemeindegebiet vorzunehmen, dann zu überlegen, welche Bänke sich für das System eignen. Dabei half der SGV Echthausen mit seiner Kompetenz: Die Wander-Profis wissen, welche Bänke strategisch wichtig sind, wo eine „Rettungsinsel“ Sinn macht. Nachdem die 61 Bänke festgelegt waren, kam Feuerwehr- Mitglied Marcel Horn ins Rennen.

Er bestimmte die genauen Koordinaten all dieser Standorte und sorgte dafür, dass sie mit Hinweisen zum Anfahrtsweg in den Datenbestand der Rettungsleitstelle eingepflegt wurden. Mit seiner Hilfe wissen die Retter künftig: Bittet jemand an der Rettungsinsel „SO 421224“ um Hilfe, dann müssen sie zur Bank am Heilig- Geist im Echthauser Wald eilen. Und auch, wie man dahin kommt, weiß die Leitstelle, bzw. wird per Datentransfer in das Rettungsfahrzeug übertragen. Diese Lösung ist keine Wickeder Erfindung, sondern wird z.B. für den Rothaarsteig im Sauerland bereits erfolgreich umgesetzt.

Neu hierzulande ist immerhin, dass dieses System nun für alle Kommunen im Kreis Soest angeboten werden kann und sogar kreisübergreifend funktionert. Hier wiederum greift der Einsatz von Georg Ptacek, Wehrführer in Wickede und Vize im Kreis Soest. Er setzte sich dafür ein, mit Hilfe einer Arbeitsgruppe diese kreisweite Regelung zu erarbeiten. Als weiteres Rädchen im Getriebe wird nun in nächster Zeit der Bauhof im Rahmen einer Kontrolltour zu den Ruhebänken der Gemeinde nicht nur deren baulichen Zustand überprüfen, sondern die vorgesehenen Bänke auch gleich mit einer Plakette versehen und sie damit zur Rettungsinsel machen.

Quelle: Text und Foto Soester Anzeiger vom 10.07.2014