Zum 42. Schnadegang, dem altwestfälischen Brauchtum, folgten am Samstag morgen über 150 Wickeder Bürgerinnen und Bürger. Treffpunkt am frühen morgen war der Hühnerhof Luig am Vollenberg. Bevor der Schnadezug sich in Bewegung setzte, begrüßte Bürgermeister Hermann Arndt zuerst alle Wanderfreudigen, Gäste und Persönlichkeiten und die politische Prominenz, den Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg und die Landrätin des Kreis Soest Eva Irrgang.
Bei herbstlichem aber trockenem Wetter ging es durch die Felder zum Gut Schafhausen. Mitten in der idyllischen Kulisse wurde ein Zwischenstopp eingelegt. Obst und Getränke wurden von den Mitarbeitern des Bauhofes gereicht und die aufgestellten Bänke luden zum Päuschen ein. Das Gut befindet sich im Besitz der Familie Aurich. Schwiegersohn Peter McKenna erzählte von der Historie des Gebäudes und den ersten urkundlichen Erwähnungen des Besitztums. Seine Ausführungen sorgten für Heiterkeit, denn er verpackte das Ganze sehr launig und versah sie mit vielen Anekdoten. Das sich seit 17 Jahren auf dem Hof der Geschäftssitz von Home Style befindet, wussten die wenigsten Bürger. Christiane Trotter schloss daher kurzerhand ihre Räumlichkeiten auf und die Interessenten konnten sich in Ruhe umschauen. Danach ging es durch weite Flur weiter Richtung Werl zum Grenzstein an der Autobahn. Dort übernahm Britzemeister Herbert Schäfer das Wort. Im westfälischem Platt rief er die einzelnen Mitwanderer auf und wusste so manches Döneken über sie zu erzählen, bevor sie auf den schnapsgetränkten Grenzstein gehoben wurden. Ihnen soll so auf eindringlicher Art und Weise das Territorium bewusst werden; so das Brauchtum. Als erstes wurde das Schützenkönigspaar Nadine Michael und Georg Bechheim aufgerufen. Als nächster durfte der Rektor der neuen Sekundarschule Jan Haurand das Erlebnis eines nassen Steines am Allerwertesten spüren. Jutta und Peter McKenna, die Gutsbesitzer, waren ebenfalls ganz überrascht, dass sie als nächste an der Reihe waren. Der langjährige Mitarbeiter vom Bauhof Alfred Griewel folgte. Ruth Hornkamp, Mitarbeiterin im Rathaus und für den Tourismus zuständig hatte gar nicht damit gerechnet. Großzügig wurde auch bei ihr der Stein vor dem dreimaligen "Draufsetzten" mit Schnaps getränkt. Diese Etappe des Schnadegangs hat die meisten Kilometer und so waren die Wanderer nach fast 9 Kilometern froh, beim Hof Millies in Schlückingen anzukommen. Dort gab es heiße Suppe, kühle Getränke und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr spielte zur Unterhaltung. Für den Rückweg hatte die Gemeinde einen Bus organisiert.