Aktives Zentrum - Ortsmitte von Wickede (Ruhr)
dazu Soester Anzeiger Werl 148 vom 29.06.2011
„Jenseits der Beamtenchaussee floriert das Leben!“, brachte es einer der Teilnehmer bei der CDU-Aktion „Aktives Zentrum“ am Montag auf den Punkt. Der alte Ortskern mit Marktplatz sowie Teile der Kirch- und Hauptstraße bedürften hingegen einer Wiederbelebung. Wobei skeptisch hinterfragt wurde, ob die Entscheidungen von Politik und Verwaltung ebenso wie das geänderte Kaufverhalten der Konsumenten überhaupt rückgängig zu machen seien. Langjährige Anlieger machen die Verkehrsberuhigung des Marktplatzes, die Umgehung der Ortsmitte durch die Überführung sowie das separate Einkaufszentrum Edeka/Aldi, von dem die kleineren Geschäfte im Ortskern durch Häuserzeilen und die befahrene Christian-Liebrecht-Straße („Beamtenchaussee“) abgeschnitten seien, verantwortlich.
Insbesondere mit der Edeka/Aldi-Erweiterung und dem geplanten Rossmann-Umzug dorthin büße die Lage rund um den Marktplatz weiter an Attraktivität ein. Rossmann sei immer noch ein Frequenzbringer für die umliegenden kleinen Läden.
Der Vorschlag von Ruth Hornkamp von der Gemeindeverwaltung, im bisherigen Rossmann-Lokal künftig eine Pizzeria und eine öffentliche Toilette zu etablieren, stieß auf Widerstand. Pizzerien und andere Gastronomie gäbe es in Wickede genug. Diese bräuchten keine Konkurrenz mehr. Denn der Kuchen würde nicht größer, sondern nur die Stücke kleiner.
Kritisch gesehen wurde auch die Anregung, Vereine könnten gastronomische Angebote auf dem Marktplatz anbieten, um ihre Finanzen aufzubessern. Aus dem Kreis der Wirte hieß es dazu: „Das ist Schwarzgastronomie – das ist gesetzeswidrig!“ Sie zahlten Löhne, Sozialabgaben, Steuern und Mieten während andere durch solche illegalen Angebote ihre Freizeitaktivitäten finanzieren wollten.
Gefordert wurde, die Blickachse zwischen Rathaus und Schuster Hockenbrink von Büschen und Bäumen zu befreien, damit eventuell doch ein Teil der Leute vom Edeka-Parkplatz weiter in die Ortsmitte geht. Ausdrücklich gelobt wurde der Blumenschmuck, den der Bauhofes jährlich in der Ortsmitte anpflanzt. Dies sei gut fürs Image und bringe allen Bürgern und Gästen etwas.
Einmal mehr brachten die Anlieger z.B. den unebenen Gehweg an der Hauptstraße zwischen Humpert und Tipico sowie die bei Nässe total glatten Bodenfliesen der Gemeinde unter den Arkaden ins Gespräch. Darauf habe man bereits vor über 30 Jahren hingewiesen, geschehen sei bis heute nichts.ad
Quelle: Soester Anzeiger Werl 148 vom 29.06.2011, Seite: 17