Klausurtagung der Wickeder Union

Einen neuen Ansatz hat sich die Wickeder CDU-Fraktion zu ihrer traditionellen Klausurtagung gegeben. Wo früher die Beratung des heimischen Haushaltsentwurfes einen Großteil der Zeit einnahm, begeht die Union nun neue Wege. Zum einen macht die Umstellung auf das Neue Kommunale Finanzmanagement die Beratungen effektiver und schneller. Zum anderen ist der Haushalt mittlerweile auf ein Mindestmaß an streichbaren Ausgaben zusammengeschrumpft. "Wir könnten viel Geld sparen, wenn wir beispielsweise Freibad, Bürgerhaus, Sportplätze oder die Bücherei schließen bzw. Vereinszuschüsse abschaffen, aber diese Lebensqualität sind wir unseren Bürgern und einem attraktiven Wohnort schuldig," so Fraktionschef Hans Regenhardt.

Die Verwaltung um Kämmerer Wiese habe den Entwurf gut vorbereitet. So ergeben sich für die Fraktion lediglich Streichungen in Höhe von EUR 8.000. Weitere Gelder werden zwar zunächst bereit gestellt, werden aber nur abgeschöpft, wenn der Rat in späteren Sitzungen die konkretisierten Vorschläge genehmigt. Hier sind beispielsweise Investitionen beim Bauhof oder in die gemeindeeigenen Mietwohnungen anzufügen. Die CDU erbittet zuvor eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Erst dann soll über die Installation von Balkonen beraten werden. Auch zum von der Verwaltung angedachten Orientierungs- und Leitsystem in Wickeder Industriegebieten soll zuerst ein konkretes Konzept vorgelegt werden. Im Zuge des notwendigen Ausbaus des Dachbodens im Rathaus regte die CDU an, zu prüfen, ob das Einscannen und Digitalisieren der zu archivierenden Unterlagen eine Alternative sei. Ein Beleuchtungskonzept zur Steigerung der Energieeffizienz und Senkung der Betriebskosten in der Straßenbeleuchtung soll außerdem Thema werden.

Ein Hauptaugenmerk legte die CDU Wickede während ihrer Klausurtagung auf strukturelle Ansätze. "Ein Drehen an kleinen Stellschrauben lässt uns keine großen Sprünge machen," fasst Fraktionsvize Thomas Fabri zusammen, "wir müssen grundlegende Strukturen anpacken." Die CDU stellte ihre Tagung bewusst unter das Thema "Wickede braucht Wachstum", weil ein Zuzug von Bürgern und Unternehmen positive Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche des kommunalen Handelns und des gesellschaftlichen Zusammenlebens hat. Eine Ansiedlung steigert die Auslastung der vorhandenen, gut ausgebauten Infrastruktur beispielsweise im Schul- oder Einzelhandelsbereich. Vermehrtes Engagement in Vereinen hält sodann den kulturellen Terminkalender in Wickede auf adäquatem Niveau. So lassen sich bis hin zur höheren Schlüsselzuweisung des Kreises und erhöhten Steuereinnahmen zahlreiche Argumente für eine gute Ansiedlungspolitik anfügen.

Einen ersten Ansatz zur Attraktivitätssteigerung der Gemeinde Wickede (Ruhr) lieferte betreits die letztjährige CDU-Klausurtagung. Nach einem Referat der Kreiswirtschaftförderung und nachgelagerter, intensiver Beratung initiierten die Christdemokraten das Thema "Tourismusförderung" für die Kommune. "Mit Freude haben wir dem Haushaltsplan entnommen, dass die Verwaltung sich dieses Themas angenommen und ein eigenes Produkt eingeführt hat," lobte Regenhardt. Auch die personelle Besetzung im Rathaus sei sicher gut gewählt.

Aufbauend auf den diesjährigen Vortrag von Dr. Frank Bröckling der Firma planinvent, Büro für räumliche planung, nahmen sich die Teilnehmer viel Zeit zur Entwicklung kreativer Ansätze. In einem intensiven Brainstorming trugen die CDU´ler zahlreiche Vorschläge zusammen, die es nun zu prüfen und auszuarbeiten gilt. "Dieser Herausforderung, so ist sich die Mannschaft aus CDU, Junger Union und Senioren Union einig," müssen und werden wir uns stellen, denn wir wohnen und leben gerne hier!"