Wickede braucht Wachstum. Mit diesem Anspruch lud die CDU Fraktion Wickede (Ruhr) zu einem Referat von Dr. Frank Bröckling. Der Geschäftsführer der planinvent, einem Büro für räumliche Planung aus Münster, gab zunächst einen Überblick zum demographischen Wandel. Festzustellen ist nicht nur ein Sinken der Einwohnerzahlen, sondern auch die fortschreitende Unterjüngung der Wickeder Bürgerschaft. Damit einher ginge auch eine Veränderung in der Auslastung der vorhandenen Infrastruktur. So gehen andere Orte bereits dazu über, nicht mehr genutzte Gebäude bzw. ganze Wohnviertel abzureißen, um einem verwahrlosenden Leerstand vorzubeugen. Diese Anpassung von Strukturen wäre die eine Alternative, mit dem demographischen Wandel umzugehen. Eine andere wäre, dem Einwohnerschwund entgegenzuwirken.
Dr. Frank Bröckling Hier gebe es allerdings kein Patentrezept, das auf verschiedene Kommunen angewendet werden könne. Für jeden Ort müsse eine umfangreiche Analyse vorgenommen werden. Die Stärken und das Potential eines Ortes gilt es herauszuarbeiten. Für Wickede hob er beispielsweise die gute geographische Lage und verkehrliche Anbindung oder die intakte Schullandschaft hervor. Es gilt also, sich Ziele für eine Zuwanderung zu setzen. Ein gesundes Vereinsleben, Geburtensteigerungen, Familienfreundlichkeit und Arbeitsplatzangebote in einer attraktiven Gemeinde wären hier zu nennen. Wichtig für eine ansprechende Ortsgestaltung ist ebenso ein vernünftiges Flächenmanagement: Innenentwicklung geht vor Außenentwicklung. Das bedeutet, dass eine Nachverdichtung im zentralen Bereich Vorrang vor baulichen Neuerungen im Außenbereich hat. Mit dem Einzelhandelskonzept hat Wickede unter gewerblichen Gesichtspunkten bereits einen guten Schritt getan. Für den privaten Wohnungsbau gilt dieser Anspruch, zentrale Lücken zu schließen ebenso. Viele Beispiele und Tipps komplettierten den Vortrag und sorgten für eine rege und konstruktive Diskussion unter den Anwesenden. Für Dr. Bröckling ist klar: Wickede hat viel Potential, für das es sich lohnt, es herauszuarbeiten. Die CDU-Fraktion nutzte direkt die sich anschließende Klausurtagung, um sich dieser Aufgabe zu widmen.