CDU Wickede sorgt sich um Patientennähe bei geplanter Notdienstreform in Westfalen
Die CDU Wickede sorgt sich um die Patientennähe der ärztlichen Notdienstversorgung außerhalb von Praxiszeiten.
„Aktuelle Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe (KVWL) werden zu weiten Wegen oder langen Wartezeiten bei Kassenpatienten führen, die am Abend oder Wochenende einen Arzt brauchen“, führte Friedrich Neuhaus als Vorsitzender der Wickeder Senioren Union am Dienstagabend im Bürgerhaus vor dem CDU-Ortsvorstand aus.
Nach diesen Plänen der KVWL soll ab 2011 nur noch in Soest und Lippstadt ein Notdienst in Bereitschaft sein. Patienten mit Beschwerden müssten dann dorthin fahren. Bei besonderem Bedarf werden allerdings von dort Ärzte auch zu Hausbesuchen kommen. Ähnliche Pläne gibt es für die Nachbarkreise mit Zentralstellen in Alt-Arnsberg, Unna oder Lüdenscheid. „Für Menschen in Gemeinden, die wie Wickede am Rand von großen Kreisen liegen, ist das eine schwerwiegende und kritische Veränderung“, kritisierte die CDU-Führung. Sie will sich dafür einsetzen, dass ein dichteres Notdienstnetz „mit Anlauforten zwischen den großen Städten“ gespannt wird.
„Wünschenswert bleibt natürlich ein stets erreichbarer Arzt in Wickede, aber mindestens in unserer direkten Nachbarschaft muss ein Doktor erreichbar sein“, ist Auffassung der CDU.
Die CDU möchte, dass ihre Fraktion im Gemeinderat dieses Thema aufgreift und mit einem Beschluss des Gemeindeparlaments versucht, Einfluss zu nehmen und Wickeder Interessen einzubringen, auch wenn „der direkte politische Einfluss auf solche Organisationsfragen der Kassenärztlichen Versorgung gering ist“.
„In den kommenden Jahren gehen viele Ärzte im ländlichen Raum in den Ruhestand. Nachfolger sind oft schwer zu bekommen. Daher haben wir für Anpassungen im Notdienst grundsätzlich Verständnis, halten diese Form der Umstellung aber für falsch“, erläutert Parteivize Martin Michalzik die CDU-Position: „Wir leben mit einer wachsenden Zahl älterer Menschen. Da brauchen wir bessere Lösungen als den Rückzug der Arzt-Versorgung in die Kreisstadt“.
Die künftigen Notfalldienste sind nicht mit den Notärzt-Rettungsdiensten zu verwechseln. "Weil aber auch die neuen Wochenend-Bereitschaften bei Krankenhäusern angegliedert sein können, sollte die Kassenärztliche Vereinigung prüfen und festlegen, dass Krankenhäuser an Kreisgrenzen – wie z.B. Wimbern, Werl oder Menden – "als sinnvolle Ergänzungen in einem künftigen flächendeckenden und patientenfreundlichen Notdienstsystem haben", regt der CDU-Vorstand an.