CDU-Kreisfraktion besichtigt Rettungsleitstelle in Lippstadt

Manfred Burs: "Beeindruckender Einsatz für die Menschen im Kreis Soest"

24.07.2010, 10:44 Uhr

Lippstadt / Kreis Soest. Urplötzlich war die „ManV“-Lage der Stufe 1 als Ernstfall da: Ein Anrufer meldete der Rettungsleitstelle in Lippstadt einen schweren Verkehrsunfall bei Lippetal. Vier Verletzte meinte er zunächst auszumachen.

Das passierte genau, als die Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion die Leitstelle besuchten – wohl zum letzten Mal in Lippstadt, da nächstes Jahr die neue Rettungsleitstelle in Soest eröffnet werden soll. In Lippstadt landet derzeit noch jeder, der die „112“ anwählt.

Live wurden den Politikern damit die Abläufe vor Augen geführt: Nicht nur Polizei und Rettungswagen rückten zur Landstraße zwischen Lippetal und Herzfeld aus, auch Feuerwehr und die Rettungsdienste. Wegen der vier vermuteten Verletzten, wurde auch sofort der Rettungshubschrauber aus Dortmund mitalarmiert. Für jeden anzunehmenden Verletzten musste ein Rettungswagen ausrücken – vier Fahrzeuge in diesem Fall. Insgesamt gibt es im Kreis aber nur 13 Rettungswagen: Die Disponenten der Leitstelle mussten im Auge behalten, dass bei einem längeren Einsatz nicht Teile des Kreises dann unterversorgt gewesen wären.

Um die Zahl der Notärzte vor Ort zu erhöhen, stieg auch der Hubschrauber auf, erläuterte Hans-Peter Trilling, Abteilungsleiter Rettungsdienst beim Kreis Soest und selbst Leitender Notarzt: „Das ist unsere Sicherheitsmaxime: Wir gehen immer von der höchsten Zahl an Verletzten aus.“ Am Ende waren es tatsächlich „nur“ zwei Verletzte, einer davon kam mit dem Hubschrauber in eine Unfallklinik.

Zwölf Minuten beträgt die Hilfsfrist im Kreis Soest. Eine Minute davon haben die Disponenten in der Leitstelle Zeit, den Notfall richtig einzustufen, das richtige Rettungsmittel zu alarmieren. Zwei weitere Minuten bleiben dann der Wache vor Ort, um auszurücken. Neun Minuten soll dann maximal die Fahrt zum Einsatzort dauern, um Hilfe zu leisten – bis zu der ersten offiziellen Adresse, wohlgemerkt: Das kann bei einem Hochhaus dann das Eintreffen der Helfer unten bedeuten; ist aber dort beispielsweise der Aufzug ausgefallen, verlängern sich natürlich die Zeiten.

„Illusorisch“ nennt Leitender Kreisrechtsdirektor Ralf Hellermann Forderungen, die 12-Minuten-Hilfsfrist noch weiter zu unterbieten – etwa auf acht Minuten, wie in manchen Großstädten: „Wir sind mit den 12 Minuten gut aufgestellt.“ 93, 94 Prozent des Kreisgebietes seien auch innerhalb dieser 12 Minuten zu erreichen. Zu den fehlenden Prozenten gehören Teile des Rüthener Stadtgebietes: Um die Versorgung gerade dort zu verbessern, arbeite man an einer Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem Hochsauerlandkreis, sagt Hellermann. Die Schnittstellen werden dafür verbessert: Bisher müsse noch per Telefon Verstärkung aus dem HSK angefordert werden, künftig würden die Disponenten in den Leitstellen beider Kreise dies per Knopfdruck von ihren Rechnern erledigen können – eine wichtige Zeitverkürzung. Mit den anderen Nachbarkreisen Gütersloh und Paderborn laufe diese Zusammenarbeit bereits, so Hellermann.

Technisch wird es mit der neuen Leitstelle in Soest weitere Verbesserungen geben: Die Leitstellen von Polizei und Rettungsdiensten liegen dann zur besseren Koordination nah beieinander; als Sicherheitsgewinn wird auch GPS-Technik zum Einsatz kommen, die dann punktgenau den Standort der Retter anzeigt; in der Rettungsleitstelle wird es weitere Abfrageplätze geben, damit die Kommunikation noch besser läuft. Beim letzten Unwetter waren in Lippstadt fünf zusätzliche Disponenten im Einsatz: Es gibt aber nur vier Einsatztische, die mit der notwendigen Technik ausgestattet sind.


weitere Informationen zur CDU Kreistagsfraktion / CDU Kreisverband Soest siehe www.cdu-kreis-soest.de

Quelle: Bild/Text (Westfalenpost): http://www.derwesten.de/staedte/ruethen/Helfer-kommen-bald-rascher-nach-Ruethen-id3269651.html