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10.05.2019, 20:02 Uhr
CDU-Business-Lunch holt Wickeder Unternehmer an einen Tisch Europaabgeordneter Peter Liese berichtete aus dem Europaparlament "Die Unsicherheit über den Brexit, den Austritt Großbritanniens aus der EU, spüren wir als Wickeder Unternehmen mit verzögerter Nachfrage unmittelbar“, zeigten Werner und Bernd Hillebrand jetzt dem heimischen Europaabgeordneten Peter Liese auf. Hillebrand-Erbslöh beschichtet in der Westerhaar Autoteile für führende europäische Marken, darunter auch für hochwertige britische Fahrzeuge. Insgesamt beschäftigen die drei Unternehmen, die zur Rudolf-Hillebrand Coating-Gruppe gehören, rund 300 Beschäftigte, die sich ganz hochwertigen Oberflächenbeschichtungen verschrieben haben. Die Produktpalette, in der sich von Hillebrand bearbeitete Teile finden, ist enorm breit: Sie reicht von der Kaffeemaschine über Medizintechnik bis zur Massen- und Nobelfabrikaten der internationalen Automobilbranche, von VW bis Tesla. Peter Liese, der seit 1994 das Sauer- und Siegerland im EU-Parlament vertritt, informierte sich bei einem Unternehmergespräch der Wickeder CDU, an dem mehrere Vertreter von Wickeder Betrieben, insbesondere mit europäischem Handelsbezug, teilnahmen. Dabei zeigte sich, dass heimische Arbeitsplätze stark mit der EU verflochten sind. Bis zu 50 Prozent und mehr an Exportanteilen sind keine Seltenheit in heimischen Firmen. Das gilt für die EU als Binnenmarkt, aber auch für internationale Geschäfte darüber hinaus. Gegenüber der Konkurrenz aus China und den Zollplänen der USA brauche die deutsche Industrie die politische und ökonomische Macht einer gut organisierten EU, legten die Unternehmer dem Politiker ans Herz. Aber auch innerhalb der EU gebe es Druck auf den Standort Westfalen: So seien in Ungarn die Energiekosten nur halb so hoch wie hier, ebenso sei es bei Lohnkosten. Liese machte dazu im Gespräch, das Wickedes CDU-Vorsitzender Thomas Fabri moderierte, an verschiedenen Beispielen deutlich, wie er und andere EU-Politiker sich für die örtliche Wirtschaft einsetzen. Dabei wechselten Erfolge – wie beim EU-Chemierecht – sich mit Rückschlägen ab: "Die Datenschutzgrundverordnung hätte ich gerade für Mittelstand und Vereine gerne viel einfacher gehabt, aber die Mehrheiten im Europaparlament waren anders.“ Ein ganz wichtiges Thema sei und bleibe für ihn, dass internationale Konzerne wie Google nicht länger komplizierte Steuerkonstruktionen nutzen könnten, um alle Gewinne aus Europageschäften fast steuerfrei einzukassieren. "Auch alle übrigen Vorteile, die wir heute aus Europäer selbstverständlich finden, müssen neu verteidigt werden“, zeige sich Liese kämpferisch: "Die Kräfte am linken und rechten Rand bringen mit ihren Plänen persönliche Freiheiten und Chancen und wirtschaftliche Vorteile wie freien Warenverkehr und einheitliche Standards in Gefahr. Und Politiker wie Donald Trump warten ja nur auf Verbündete, um Europa zu spalten.“ Daher lohne sich auch der "mühsame Einsatz“ vieler EU-Politiker, einen harten Brexit zu vermeiden. "Je enger die Verbindungen zwischen EU und Großbritannien am Ende bleiben können, um so besser ist es – für Arbeitsplätze in Wickede und für eine Wirtschaftsmacht Europa gegen internationale Konkurrenten“. |